SorbPour – Selbstgemachte Kalk-Umfüllhilfe aus dem 3D-Drucker
Tony Land hat eine Umfüllhilfe für Kalkkanister entworfen und die Anleitung für den 3-D-Druck kostenlos ins Internet gestellt. Mit dem praktischen Hilfsmittel gestaltet sich das Umfüllen des Kalks deutlich angenehmer.
Kreiseltaucher kennen das Problem: Ein voller 20-Kilo-Behälter mit Kalk will erst einmal gestemmt sein. Häufig geht beim Umfüllen des Soda Limes etwas daneben und gibt beim Wegfegen dann eine größere Sauerei. Wenn Feuchtigkeit im Spiel ist, wird es noch schlimmer. Besonders betroffen: Kleinere oder nicht so kräftige Taucher(innen), oder Tauchende mit Rückenbeschwerden oder ähnlichem. Und jünger werden die Tekkies auch nicht. Einem eigentlich unbedeutenden Problem haben sich die Taucher von Divetech Grand Cayman während ihres zweimonatigen Covid-Lockdowns angenommen und SorbPour entwickelt, eine Umfüllhilfe für 20-Kilo-Kanister. Tony Land, General Manager von Divetech und „nebenbei“ CAD-Designer u.a. für KISS Rebreathers und Zen Diving, konzipierte das Produkt mit der Software Solidworks und bereitete die Teile zum 3D-Druck für Zuhause auf. Wer also Zugang zu einem 3D-Drucker hat, findet unter https://www.divetech.com/sorbpour die Druckpläne und eine detaillierte Anleitung, wie die Teile zusammengesetzt werden. Tony ist Urheber, die Lizenz je- doch Open Source.
Wir wurden Anfang Juli über Facebook auf die Pläne aufmerksam und gaben sie ans FabLab der Hochschule Luzern, die sofort ihre Drucker anwarfen. Die Teile für den ersten Prototyp benötigten etwa 12 Stunden Druckzeit und einen Materialwert von 3 Schweizer Franken (circa 2,80 Euro). Zusammengebaut war es schnell. In der konkreten Erprobung stellte sich dann heraus, dass man das Teil zum schnellen Verschließen von Behältern und als Umfüllhilfe verwenden kann, besonders aber als Abfüllhilfe für auf dem Kopf stehende Kanister. Sicherlich könnte man eine solche Lösung auch mit Teilen aus dem Baumarkt (Gewinde, Kugelhahn, etc.) selber basteln, was aber vermutlich weniger cool aussehen und zudem auch nicht preiswerter wäre.
Fazit: Eine tolle Idee, die man mit den Tauchbuddies auch mal während eines Bastelabends umsetzen kann (sofern die Teile bereits gedruckt sind). Alternativ lässt sich das Teil gelegentlich auch für um die 40 US-Dollar bestellen…
Text: Jens O. Meissner, Fotos: Chris Obrist, Jens O. Meissner & Tony Land